Gemüse und Obst zählen nicht direkt zum Lieblingsessen von Kindern. Sie müssen den Geschmack teilweise erlernen. Mit diesen Tipps kann man Kinder Obst und Gemüse schmackhaft machen.
Es ist allgemein bekannt, dass Kinder nicht unbedingt Liebhaber von Gemüse und Obst sind. Das ist nicht sofort Anlass zur Sorge, denn es gehört zur normalen Entwicklung, dass Kinder phasenweise einseitig essen und Geschmacksvorlieben sich ändern. Geschmack muss - wie alles andere auch - teilweise erlernt und geübt werden. Aber wie lässt man die lieben Kleinen mehr zu Grünzeug und Obst greifen statt zu Schokolade und Gummibärchen?
Tipps, damit Kinder mehr Gemüse und Obst essen
Laut Studien haben Kinder, die viel Gemüse und Obst essen durchschnittlich eine bessere mentale Gesundheit. Leider essen die meisten Kinder heute noch weniger davon als vor zehn Jahren, so dass oft nicht die nötigen Nährstoffe aufgenommen werden. Hier geben wir zahlreiche Tipps, um Kinder mehr Obst und Gemüse essen zu lassen:
· Beginnen Sie früh mit dem Anbieten von Gemüse und Früchten. Vermeiden Sie so viel wie möglich zugefügten (natürlichen) Zucker. Laut Studien haben Kinder ein sogenanntes Geschmacksfenster, indem sie offen sind für neue Geschmacksrichtungen. Experten vermuten, dass dieses Fenster sich etwa im Alter von vier Monaten öffnet und ungefähr im Alter von 18 Monaten wieder schließt. Zwischen dem 5. und 7. Monat scheinen Kinder am aufgeschlossensten für neue Geschmäcker zu sein.
· Gehen Sie selbst mit gutem Beispiel voran. Wenn die ganze Familie Gemüse isst, ahmt das Kind dieses Verhalten nach.
· Einer Studie zufolge haben Kinder eine natürliche Vorliebe für Süßes und eine Abneigung gegen Bitteres, die verlernt werden kann. Wenn Kinder von Müttern gestillt werden, die Gemüse essen, kann das hilfreich sein, da die Geschmacksstoffe über die Muttermilch (und auch schon früher in der Schwangerschaft über das Fruchtwasser) weitergegeben werden.
· Bleiben Sie dran, viele Kinder brauchen Zeit, um sich an den Geschmack einer bestimmten Gemüsesorte zu gewöhnen. Laut Studien akzeptieren Kinder das neue Gemüse in der Regel erst nach acht bis zehn Angeboten. Manche Eltern geben jedoch schon nach drei- bis fünfmaligem Anbieten auf, was nicht ausreicht, um die Kinder dazu zu bringen, Gemüse zu essen.
· Beziehen Sie die Kinder in den Einkauf und die Zubereitung von Nahrung mit ein. Indem man sie einbezieht, macht es ihnen mehr Spaß, es dann auch zu essen. Im Supermarkt können die Kinder sich das schönste Obst oder Gemüse selbst aussuchen. Oder Sie können wählen, welches Obst und Gemüse sie zum Abendessen probieren möchten. Sie können Ihr Kind auch wählen lassen, ob es mit einer Gabel oder einem Löffel essen möchte. Kinder essen manchmal besser, wenn sie eine Wahl haben, denn das gibt ihnen das Gefühl, selbstständig zu sein.
· Experimentieren Sie mit Zubereitungsmethoden. Manche Kinder finden gekochtes Gemüse lecker, andere bevorzugen gegrilltes Ofengemüse. Gemüse können Sie außerdem noch auf viele andere Arten anbieten, wie warm, kalt, gedünstet oder kurz angebraten.
· Seien Sie kreativ: Manche Eltern bieten das Essen auf einem Teller so an, dass es wie eine Figur aussieht. Manche Kinder finden es dann schön, den Teller leer zu essen. Oder Sie kaufen Formen, mit denen Sie das Gemüse in Figuren schneiden oder pressen können. Manche Kinder essen am liebsten Gemüse in Münzenform.
· Probieren Sie verschiedene Größen aus. Manche Kinder bevorzugen größere Stücke, andere wiederum sehr kleine.
· Eine Studie hat gezeigt, dass man mehrere Strategien kombinieren kann, um eine maximale Wirkung zu erzielen. Bieten Sie auf jeden Fall immer gesunde Beilagen auf der Basis von Obst und Gemüse an. Das hat sich als besonders wirksam erwiesen.
· Bieten Sie auch Gemüse als Zwischenmahlzeit an. Vor allem mit einem Dip finden Kinder das oft lecker. Machen Sie aus dem Essen nie einen Kampf, denn das Kind zum Essen zu zwingen, kann nach Einsicht einiger Forscher kontraproduktiv sein. Es ist darum auch gut, das Kind mit dem Essen spielen zu lassen, damit es eine positive Beziehung dazu aufbaut.
· Bestechen Sie Ihr Kind nie mit Nahrung. Sagen daher nie: “ Wenn du deinen Brokkoli isst, bekommst du nach dem Essen noch Nachtisch oder Süßigkeiten“. Das Problem dabei ist, dass dies eine Fixierung auf Süßigkeiten fördert. Loben und ermutigen ist am besten. Wenn Sie trotzdem etwas anbieten wollen, sollten Sie etwas Greifbares geben, zum Beispiel einen Aufkleber oder ein kleines Spielzeug.
· Auch das Lesen oder Anschauen von Büchern über Obst und Gemüse und darüber zu sprechen kann Kinder laut Studien stark motivieren, häufiger und mehr davon zu essen. Sie können erzählen, woher das Gemüse kommt, wie es wächst und was es für die Gesundheit tut.
· Achten Sie auf genügend Abwechslung, denn Abwechslung macht Appetit. Auch die meisten Erwachsenen essen nicht gerne drei Tage hintereinander Spinat oder Möhren.
Mit den oben genannten Tipps stehen die Chancen gut, dass die Kinder mehr Obst und Gemüse essen, vor allem wenn sie kombiniert werden. Auf jeden Fall sollten Sie nicht in Panik verfallen und daran denken, dass die Statistiken zeigen, dass der Verzehr von Obst und Gemüse im Allgemeinen deutlich zunimmt, sobald das Erwachsenenalter erreicht ist. Solange die Entwicklung der Kinder normal verläuft und sie gesund sind, darf es auch ruhig mal Nudeln mit Ketchup oder Pommes Frites mit Hähnchennuggets sein. Zum Nachtisch kann man ja dann zusammen einen Apfel essen.
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