Donnerstag, 12. Mai 2022

Möhren sind gut für die Augen und Bananen machen Verstopfung: Stimmen diese Ernährungsmythen?



Cranberrysaft hilft gegen Blasenentzündung und wer täglich eine Banane isst, kann mit Verstopfung rechnen. Diese und andere Ernährungsmythen halten sich hartnäckig, aber stimmen sie auch?

„Möhren sind gut für die Augen“

Die Inhaltsstoffe in Möhren haben eine positive Wirkung auf unsere Augen. Möhren sind reich an Betacarotin. Dieser Stoff wird in unserem Körper in Vitamin A umgewandelt und das ist wiederum sehr wichtig für eine gute Sehfähigkeit. Kommt es zu einem Vitamin-A-Mangel, verschlechtert sich das Sehen in der Dämmerung und kann Nachtblindheit zur Folge haben.

 

Ist der Mythos wahr?: Ja.

„Cranberrys helfen gegen Blasenentzündung“

Früher gewann man Heilmittel ausschließlich aus der Natur, weil es damals noch keinerlei synthetische Medikamente gab. So entdeckte man auch, dass Cranberrys Blasenentzündungen linderten. Cranberrys enthalten viel Vitamin C, das essenziell ist zur Vorbeugung und Heilung von Entzündungen. Cranberrys besitzen daher eine bakterientötende Wirkung. Über die entzündungshemmende Wirkung von Cranberrys bei Blasenentzündung ist viel geforscht worden. Dabei stellte sich heraus, dass man mindestens sechs Monate lang täglich zwei Gläser Cranberrysaft trinken sollte, um das Risiko einer Blasenentzündung zu verringern. Cranberrysaft scheint bei besonders bei Senioren zu wirken, vor allem, wenn sie regelmäßig unter Harnwegsentzündungen leiden.

 

Ist der Mythos wahr?: Ja, wenn die Beeren richtig angewendet werden.

„Eier erhöhen das Cholesterin“

Es wird häufig behauptet, dass Eier das Cholesterin im Blut erhöhen. Das Eigelb enthält die meisten Nährstoffe und auch das meiste Cholesterin. Ein durchschnittlich großes Ei wiegt zwischen 60 und 80 Gramm und enthält zwischen 234 und 298 Milligramm Cholesterin. Das ist für ein so kleines Häppchen ziemlich viel, also ist es plausibel, dass dieser Nahrungsmythos sich hartnäckig hält. Ernährungsexperten empfehlen, bei schon erhöhten Blutfettwerten oder Gefäßerkrankungen täglich nicht mehr als 300 Milligramm Cholesterin zu essen. Allerdings erhöhen Nahrungsmittel mit vielen gesättigten Fetten wie fettes Fleisch, Wurst, Speck und Lebensmittel mit vielen Transfetten wie Pommes frites, Chips oder Blätterteig weitaus stärker den Cholesterinspiegel als Eier. Senken lassen sich die Blutfette durch Lebensmittel mit vielen ungesättigten Fetten wie Nüsse, Avocados, Pflanzenöle, aber auch Hülsenfrüchte, Hafer, Äpfel und Ingwer.

In den vergangenen Jahren wurde der Einfluss von Eiern auf unsere Gesundheit ausführlich untersucht. Bei gesunden Menschen wurde allerdings kein Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Eiern und einem erhöhten Cholesterinspiegel nachgewiesen. Ein zusätzlicher Tipp: Wenn ein Ei sehr lange gekocht oder gebraten wird, gehen die guten Nährstoffe größtenteils verloren. Kochen Sie darum ein Ei nie länger als sieben bis acht Minuten. Auf diese Weise bleiben die wichtigen Nährstoffe wie Vitamine und Mineralstoffe noch aktiv.

 

Ist der Mythos wahr?: Nein, zumindest nicht bei gesunden Menschen.

„Spinat darf nicht noch mal aufgewärmt werden“

Spinat ist, genau wie Salat, ein Gemüse, das von Natur reich an Nitrat ist. Durch Hitzeeinwirkung wandelt sich das Nitrat im Spinat in Nitrit um. Große Mengen an Nitrit gelten jedoch als gesundheitsschädlich. Es beeinträchtigt zum Beispiel die Sauerstoffaufnahme, was zu Atemnot führen kann. Weil durch das Erhitzen Nitrit entsteht, wurde in der Vergangenheit oft gesagt, dass man gekochten Spinat nicht aufbewahren und erneut aufwärmen sollte. Das stimmt so allerdings nicht. Wenn Spinat nach dem ersten Erhitzen rasch abgekühlt und im Kühlschrank gelagert wird, kann man ihn nochmals erwärmen. Man sollte ihn am besten bei etwa vier Grad im Kühlschrank aufbewahren.

 

Ist der Mythos wahr?: Nein.

„Bananen sorgen für Verstopfung“

Bananen sind randvoll gepackt mit gesunden Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralstoffen. Diese Inhaltsstoffe regen die Darmfunktion sogar an. Verstopfung wird meistens durch einen Mangel an Ballaststoffen, Gemüse, Obst, gesunden Fetten und Eiweiß verursacht. Sehr wichtig ist bei ballaststoffreicher Ernährung eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, weil Ballaststoffe wie kleine Schwämme arbeiten. Wenn nicht genügend Flüssigkeit vorhanden ist, werden die Ballaststoffe nicht gut verarbeitet und kann es zu Verstopfung kommen.

 

Ist der Mythos wahr?: Nein, solange Sie genügend trinken.

„Fruchtzucker ist besser als Kristallzucker“

Unser Körper braucht eine bestimmte Menge an Glukose, also Zucker, pro Tag. Der Körper holt sich die Glukose hauptsächlich aus stärkehaltigen Produkten wie Brot oder Kartoffeln. Die Glukose wird beispielsweise als Energiequelle für das Gehirn verwendet. Neben der Glukose kennen wir Fruktose, auch Fruchtzucker genannt. Der Unterschied zwischen Glukose und Fruktose liegt vor allem darin, wie sie vom Körper aufgenommen wird. Glukose geht viel schneller ins Blut als Fruktose, denn Fruktose muss zuerst in der Leber umgewandelt werden. Deshalb verursacht Fruktose jedoch weniger starke Blutzuckerspitzen, was günstig für den Stoffwechsel ist. Allerdings gibt es einen Haken. Fruchtzucker erzeugt ein angenehmes Mundgefühl, was dazu führt, dass man mehr davon essen möchte, als gut für uns ist. Darüber hinaus ist Fruktose eine enorme Belastung für unsere Leber und Glukose für die Bauchspeicheldrüse, was langfristig das Risiko für Diabetes erhöht. Kurz gesagt: Fruchtzucker ist nicht besser als Haushaltszucker. Unser Körper betrachtet jede Zuckerart als Zucker, nur hat der eine Zucker etwas weniger Einfluss auf den Blutzucker als der andere.

 

Ist der Mythos wahr?: Nein.

„Von Schokolade bekommt man Pickel“

Dieser Gedanke entstand wahrscheinlich bei Frauen, die unter Menstruationsbeschwerden litten. Während der Menstruation sind bestimmte Hormone mehr und manche weniger aktiv, und das verändert auch die Haut. Es wird mehr Hautfett produziert, was die Entstehung von Pickeln fördert. Da viele Frauen in dieser Zeit besonders Heißhunger auf Süßes und Schokolade haben, ist der Zusammenhang mit Pickeln leicht herzustellen. Die Forschung hat jedoch gezeigt, dass es keinen Zusammenhang zwischen Akne, Pickeln und Schokolade gibt.

 

Ist der Mythos wahr? Nein.

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