Wer unter rheumatoider Arthritis, kurz Rheuma, leidet, sollte sich vorwiegend pflanzlich ernähren. Das reduziert Schwellungen und Schmerzen, wie eine aktuelle Studie ergab.
Erwachsene mit rheumatoider Arthritis, die sich vegan ernähren, haben weniger Gelenkschmerzen und einen niedrigeren Cholesterinspiegel. Das ergab eine kleine, randomisierte Studie, die im „American Journal of Lifestyle Medicine“ veröffentlicht wurde.
Die Forscher dieser randomisierten Crossover-Studie begleiteten 44 Erwachsene, bei denen rheumatoide Arthritis (RA) festgestellt wurde. Von diesen Teilnehmern beendeten 32 Frauen die Studie. Ihr Durchschnittsalter lag bei 57 Jahren.
Vier Wochen vegane Ernährung
Die Hälfte der Studienprobanden ernährte sich vier Wochen lang vegan und verzichtete drei weitere Wochen auf bestimmte Lebensmittel, darunter glutenhaltiges Getreide, Sojaprodukte, Kartoffeln und Schokolade. Die Teilnehmer führten anschließend über neun Wochen hinweg alle zwei Tage die ausgelassenen Lebensmittel wieder in den Ernährungsplan ein. Die Teilnehmer der Diätphase durften freiwillig an wöchentlichen einstündigen Gruppensitzungen zur Unterstützung der Diät teilnehmen. Die andere Hälfte der Teilnehmer erhielt keine Ernährungsbeschränkungen und nahm täglich ein Placebo-Nahrungsergänzungsmittel ein. Nach einer vierwöchigen Auswaschzeit, während der das Präparat vollständig vom Körper ausgeschieden wurde, wechselten die Gruppen für weitere 16 Wochen die Behandlungspläne. Die Teilnehmer kauften und verarbeiteten ihre eigenen Lebensmittel ohne Kalorienbeschränkung. Die Forscher verwendeten den Disease-Activity-Score-28 (DAS28) und die visuelle Analogskala (VAS), um die Ergebnisse in Bezug auf Gelenkschmerzen und Gelenkschwellungen zu bewerten.
Weniger Schmerzen und Schwellungen
Während der Diätphase verringerten sich die Gelenkschmerzen der Teilnehmer von 4,2 auf 2,5 DAS28-Punkte, verglichen mit einem Rückgang von 3,2 auf 2,9 DAS28-Punkte während der Placebo-Phase. Auch die durchschnittliche Anzahl der geschwollenen Gelenke ging während der Diätphase von 7 auf 3,3 zurück, während sie in der Placebo-Phase von 4,7 auf 5 anstieg. Die Frauen, die die Studie abschlossen, gaben während der Diätphase höhere VAS-Bewertungen ab als in der Placebo-Phase, so die Wissenschaftler.
Insgesamt verloren die Teilnehmer in der Diätphase durchschnittlich 6,5 Kilogramm und nahmen in der Placebo-Phase 0,8 Kilogramm zu. Auch das ungünstige LDL-Cholesterin sank während der Diätphase.
Ernährungstherapie vor der Einnahme von Medikamenten testen
Die Studienautoren empfehlen Ärzten, vor der Einnahme von Medikamenten eine Ernährungsanpassung zu versuchen. „Die Ernährung führt nicht zur Unterdrückung des Immunsystems, wie gängige Rheumamedikamente es tun und spart kosten für teure Arzneimittel. Nach einem Zeitraum von einigen Monaten kann der Arzt beurteilen, ob die Ernährungstherapie funktioniert oder nicht“, sagt der Studienleiter.
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