Unsere Persönlichkeit ist die Gesamtheit unserer Gedanken, Gefühle und unseres Verhaltens. Diese bilden ein festes Muster und bestimmen, wie wir im Leben stehen und wie wir mit Menschen und Situationen umgehen. Wenn die Bindung zwischen Eltern und Kindern in der Kindheit unsicher ist, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass sich eine Persönlichkeitsstörung entwickelt.
Zehn verschiedene Arten von Persönlichkeitsstörungen und ihre Symptome
Im DSM-5, dem diagnostischen und statistischen Handbuch für psychische Störungen, werden zehn Persönlichkeitsstörungen beschrieben:
· Menschen mit einer zwanghaften Persönlichkeitsstörung oder einer Zwangsstörung sind extrem perfektionistisch und streben danach, alles in ihrem Leben in einem extremen Ausmaß zu kontrollieren. Sie empfinden ein Gefühl von übermäßigem Zweifel und Vorsicht, Regeln und Ordnung, übermäßiger Genauigkeit und Starrheit.
· Menschen mit einer abhängigen Persönlichkeitsstörung sind sehr unselbstständig, unterwürfig und hilflos und können alleine nur funktionieren, wenn sie ständig umsorgt, beruhigt und unterstützt werden. Sie ordnen ihre eigenen Bedürfnisse denen der anderen unter und haben ständig Angst, im Stich gelassen zu werden.
· Menschen mit einer vermeidenden Persönlichkeitsstörung sind verlegen, zurückhaltend und haben große Angst vor Kritik, Demütigung und Ablehnung. Darum vermeiden sie Situationen, die vielleicht zu einer negativen Beurteilung führen können.
· Die theatralische Persönlichkeitsstörung äußert sich in Selbstdramatisierung, Egozentrik, Anfälligkeit für Suggestion, oberflächliche und labile Emotionen. Diese Menschen sind ständig auf der Suche nach Aufregung und Anerkennung durch andere. Sie verlangen viel Aufmerksamkeit und leiden unter unangemessenen Wutausbrüchen. Sie gehen häufig Beziehungen mit anderen ein, deren Intensität unterschiedlich ist.
· Menschen mit einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung glauben, dass sie besondere Rechte haben, und sind daher unsensibel für die Bedürfnisse und Gefühle anderer. Eine narzisstische Person verlangt übermäßig viel Aufmerksamkeit und kann keine Kritik vertragen.
· Menschen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung (Emotionsregulationsstörung) haben ein sehr unsicheres Selbstbild und werden daher ständig von ihren Gefühlen hin und her geworfen. Sie sind sehr impulsiv, leiden unter Wutausbrüchen und entwickeln intensive, aber kurze Bindungen zu anderen.
· Menschen mit einer paranoiden Persönlichkeitsstörung sind extrem misstrauisch gegenüber anderen und interpretieren das Verhalten anderer ausnahmslos auf die negativste Weise.
· Menschen mit einer antisozialen Persönlichkeitsstörung verhalten sich besonders unverantwortlich. Sie missachten die Gefühle und Rechte anderer, die Normen der Gesellschaft, die Moral und das Gesetz. Sie werden schnell aggressiv und haben wenig Schuldbewusstsein.
· Menschen mit schizoider Persönlichkeitsstörung sind typische Einzelgänger: Sie gehen keine tiefen Bindungen mit anderen Menschen ein und bevorzugen alleinige Aktivitäten. Sie sind unempfindlich gegenüber Lob oder Kritik sowie gegenüber gesellschaftlichen Normen und Gesetzen.
· Menschen mit einer schizotypischen Persönlichkeitsstörung sind ebenfalls sehr auf sich selbst konzentriert, aber sehen, tun und sagen Dinge meist auf eine merkwürdige Weise. Diese Menschen sind oft misstrauisch, sozial ängstlich und haben seltsame Überzeugungen.
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