Wer den Hauptanteil der täglichen Kalorien bereits vor 13 Uhr aufnimmt, nimmt nicht nur ab, sondern verbessert auch die Blutzuckerschwankungen erheblich.
In den letzten Jahren entscheiden sich immer mehr Menschen, die einige Kilos verlieren wollen, für intermittierendes Fasten. Dabei wird nur während eines bestimmten Zeitraums am Tag gegessen. Das bekannteste Programm ist das 16/8-Schema. Dabei isst man nur zwischen zwölf Uhr mittags und acht Uhr abends. Aber man kann das Schema auch umdrehen. Bei der sogenannten Early-time-restricted-feeding-Methode (eTRF) zum Beispiel wird nur morgens und am frühen Nachmittag gegessen. Das scheint besonders für übergewichtige Menschen, die Diabetes vorbeugen wollen, vorteilhaft zu sein.
Early-time-restricted-feeding
eTRF ist also eine Form des intermittierenden Fastens, bei der man die Nahrungsaufnahme auf bestimmte Stunden beschränkt. In diesem Fall isst man in den ersten sechs bis acht Stunden des Tages. Frühere Studien haben bereits gezeigt, dass sich diese Ernährungsform positiv auf die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems und des Stoffwechsels auswirkt und auch den Blutzuckerspiegel verbessern kann. Doch damit war die Sache noch nicht erledigt. In einer neuen Studie fragten sich die Forscher nämlich, ob die festgestellten Verbesserungen mit der Gewichtsabnahme (aufgrund von eTRF) zusammenhingen oder ob sie eher mit dem Fasten selbst zu tun hatten.
Die Studie
Um mehr darüber herauszufinden, nahmen die Forscher zehn Teilnehmer mit Prädiabetes (einer Vorstufe von Typ-2-Diabetes) und Fettleibigkeit in die Studie auf. Die Teilnehmer wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Die erste Gruppe aß am meisten vor 13 Uhr mittags, die andere Gruppe konnte während des ganzen Tages essen. Nach sieben Tagen wechselten die Teilnehmer die Gruppe. Die Wissenschaftler stellten Lebensmittel bereit, um den Kalorienbedarf der Teilnehmer zu decken, die während der gesamten Studie Blutzuckermessgeräte trugen, um den Blutzuckerspiegel konstant zu messen.
Weniger Schwankungen des Blutzuckerspiegels
Die Studie führte zu einigen interessanten neuen Erkenntnissen. „Unsere Studie zeigt, dass der Blutzuckerspiegel der Teilnehmer, die eTRF nur eine Woche lang durchgeführt hatten, weniger schwankte“, sagt die Wissenschaftlerin Joanne Bruno. „Außerdem verkürzte sich die Zeit, in der der Blutzuckerspiegel über den Normalwert anstieg. Das deutet darauf hin, dass eTRF eine nützliche Methode für Menschen mit Prädiabetes oder Fettleibigkeit sein könnte, um ihren Blutzuckerspiegel im normalen Bereich zu halten und zu verhindern, dass sie Typ-2-Diabetes entwickeln.“
Rechtzeitig zu Tisch
Wenn Sie also Ihr Diabetesrisiko senken wollen, sollten Sie rechtzeitig zu Tisch gehen. „Wenn Sie den Großteil Ihrer Kalorienzufuhr früher am Tag zu sich nehmen, verringert sich die Zeit, in der der Blutzuckerspiegel erhöht ist“, erklärt Bruno. „Das verbessert die Stoffwechselgesundheit.“
Steigende Zahl von Diabetikern
Die Ergebnisse sind in der heutigen Zeit sehr aktuell. Etwa 8,7 Millionen Bundesbürger leiden an Typ-2-Diabetes. Aber auch weltweit ist die Krankheit weit verbreitet und die Zahlen steigen weiter an. Im Jahr 2021 waren schätzungsweise 537 Millionen Menschen weltweit an Typ-2-Diabetes erkrankt, und diese Zahl wird voraussichtlich bis 2045 auf 783 Millionen ansteigen. Das stellt eine enorme Belastung für die Gesundheitssysteme dar. Aber auch für die Patienten selbst hat dies große Auswirkungen, da es zu unangenehmen Komplikationen führen und sogar ihr Leben verkürzen kann. Es werden daher dringend Erkenntnisse über beeinflussbare Faktoren benötigt, die zur Vorbeugung dieser Erkrankung beitragen können.
Die Studie ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung. „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass eTRF eine funktionierende Strategie zur Vorbeugung von Diabetes sein könnte“, so Bruno abschließend. „Es sind jedoch weitere Studien erforderlich, um ein noch besseres Bild über die Vorteile zu erhalten.“
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