Montag, 18. Dezember 2023

Intervallfasten sorgt für gute Laune

Intervallfasten ist gesund und macht gute Laune (Foto: pixabay.com)


Periodisches Fasten, auch intermittierendes Fasten oder Intervallfasten genannt, erfreut sich seit langem großer Beliebtheit. Angeblich kann man damit nicht nur abnehmen, sondern wird auch gesünder. Bislang gab es jedoch kaum Beweise. Ist es dann nicht einfach eine Modeerscheinung, wie so viele Diäten? Die Antwort: Es ist mehr als nur eine Trenddiät.

 

Eine neue Studie des King’s College London zeigt, dass es gut gegen das Hungergefühl ist, zehn Stunden am Tag zu essen und in den restlichen 14 Stunden zu fasten. Das wirkt sich auch positiv auf das Energieniveau und die Laune aus. Vor allem letzteres ist natürlich überraschend: Die meisten Menschen werden, gelinde gesagt, ein wenig schlecht gelaunt, wenn sie nicht genug essen. Es gibt sogar einen englischen Begriff dafür: „hangry“.

Zehntausende von Menschen haben gefastet

Doch die Teilnehmer in der bisher größten Studie zu diesem Thema haben damit kein Problem. Mehr als 37.000 Probanden der sogenannten ZOE Health-App nahmen an der dreiwöchigen Interventionsphase teil. Dabei haben sie in der ersten Woche normal gegessen und in den beiden darauffolgenden Wochen 14 Stunden gefastet und während zehn Stunden gegessen. Mehr als 27.000 Menschen hielten dies noch mehrere Wochen lang durch. Dabei zeigte sich, dass es besser ist, beispielsweise jeden Tag zwischen 10 und 20 Uhr zu essen, als jedes Mal einen anderen Zeitraum von zehn Stunden zu wählen. Außerdem war der Nutzen bei den Teilnehmern größer, die vor der Intervention tatsächlich viele Stunden am Tag aßen.

Zehn Stunden Essen und 14 Stunden Fasten ist eigentlich immer noch ein sehr großzügiger Zeitraum. Viele der intermittierenden Fastenprogramme gehen von nur acht oder sechs Stunden Essenszeit aus, zum Beispiel zwischen 11 und 19 Uhr oder 12 und 18 Uhr. Aber auch eine weniger strenge Diät hat bereits große gesundheitliche Vorteile, wie die Forscher zeigten.

Bessere Stimmung

„Dies ist die größte Studie außerhalb des Labors, die zeigt, dass regelmäßiges Fasten die Gesundheit in der Realität verbessern kann“; sagt die Forscherin Sarah Berry vom King’s College London. „Und was wirklich großartig ist, ist, dass die Ergebnisse zeigen, dass man nicht sehr streng sein muss, um positive Ergebnisse zu erzielen. 14 Stunden Fasten reichen aus, um Verbesserungen der Laune, des Energieniveaus und des Hungergefühls zu erzielen. Wir haben auch zum ersten Mal gezeigt, dass diejenigen, die konsequent jeden Tag zur gleichen Zeit fasten, mehr Nutzen daraus ziehen als diejenigen, die weniger engagiert sind.“

Zeitpunkt der Mahlzeit

Es mehren sich die Hinweise darauf, dass es nicht nur darauf ankommt, was man isst, sondern auch wie man isst. „Beim Essen geht es nicht nur darum, welche Lebensmittel man zu sich nimmt, sondern auch darum, wann man seine Mahlzeiten zu sich nimmt, und eine Fastenkur ist eine wichtige Methode, um die Gesundheit zu verbessern. Wir müssen nicht die ganze Zeit essen. Viele Menschen fühlen sich gut gesättigt und nehmen sogar ab, wenn sie ihre Nahrungsaufnahme auf zehn Stunden täglich beschränken“, so Wissenschaftlerin Kate Bermingham vom King’s College.

Es ist unklar, ob sich die Menschen durch das Fasten selbst besser fühlen oder weil sie zum Beispiel Gewicht verlieren oder weil es ihnen gelingt, ihr Diätziel einzuhalten. Mit anderen Worten: Ein kausaler Zusammenhang ist nicht erwiesen. Klar ist jedoch, dass sich viele Menschen durch die Fastenkur besser fühlen.

Fasten wirkt sich auf alle Gene aus

Wir haben bereits über die positiven Auswirkungen des Intervallfastens berichtet. Man weiß auch, dass Fasten die Expression von 40 Prozent der Gene in den Nebennieren, dem Hypothalamus und der Bauchspeicheldrüse verändert. Diese Organe spielen eine Rolle bei der Hormonregulierung. Störungen in diesen Organen werden mit verschiedenen Krankheiten in Verbindung gebracht, wie Diabetes und Stressstörungen. Regelmäßiges Fasten könnte daher möglicherweise zur Behandlung solcher Krankheiten eingesetzt werden. Frühere Studien kamen zu dem vorläufigen Schluss, dass intermittierendes Fasten die Gesundheit von Menschen mit Diabetes, Bluthochdruck oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbessern kann.

 

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