Mittwoch, 5. Juni 2024

Diese Diät ist mit Abstand die beste für die Darmflora

Intervallfasten ist für den Darm gesünder als eine Mittelmeerdiät (Foto: pixabay.com)


Es gibt mehr Diäten, als ein Mensch in seinem Leben ausprobieren kann. Umso besser, dass Wissenschaftler zwei beliebte Abnehm-Methoden miteinander verglichen haben. Sie kommen zu einem überraschenden Ergebnis: Intervallfasten ist besser für die Darmflora als die berühmte Mittelmeerdiät.

 

Es gibt zahllose Diäten und jede hat spezielle Vor- und Nachteile. Aber was tut dem Darm besonders gut? Schließlich werden von den Darmbakterien zahlreiche Funktionen im Körper gesteuert. Für die Studie der Arizona State University wurden 41 übergewichtige oder fettleibige Personen acht Wochen lang einer Diät unterzogen. Die eine Hälfte machte Intervallfasten kombiniert mit einer eiweißreichen Ernährung. Die andere Hälfte hielt sich an eine kalorienreduzierte Mittelmeerdiät.

Gesündere Darmflora

Die Fastengruppe verlor mehr Bauchfett, hatte weniger Darmprobleme und eine größere Vielfalt an Darmbakterien als die Gruppe, die über die mediterrane Ernährung weniger Kalorien zu sich nahm. Um genau zu sein, führte das regelmäßige Fasten in Verbindung mit einer proteinreichen Ernährung zu einer Zunahme bestimmter Darmbakterien, die mit einer genetischen Veranlagung zum Schlankbleiben in Verbindung gebracht werden, und zu einer Zunahme der Anzahl von Zytokinen, die mit Gewichtsabnahme in Verbindung gebracht werden und das Immunsystem regulieren und eine Rolle bei Entzündungen spielen. Die Studie ist zu klein, um wirklich sagen zu können, welche Auswirkungen Intervallfasten auf die Darmflora hat, aber sie zeigt, wie komplex die Wechselwirkungen zwischen unserer Ernährung und unserem Darmmikrobiom sind.

Enorme Unterschiede

„Unsere Ergebnisse zeigen zum ersten Mal, dass bei Menschen, die regelmäßig fasten, der Rückgang des Körperfettes und des Bauchfettes größer ist, Darmbeschwerden abnehmen, die mikrobielle Vielfalt im Darm zunimmt und die entzündungshemmenden Substanzen im Blut sich verbessern, verglichen mit denjenigen, die eine Mittelmeerdiät einhalten, die gesund ist für Herz und Blutgefäße“, erklärt der Wissenschaftler Paul Arciero.

Die Unterschiede waren groß. „Die Gesamtmenge an Fett und Bauchfett verringerte sich um 58 Prozent, die mikrobielle Vielfalt im Darm nahm um 25 Prozent zu und die Darmbeschwerden gingen um 55 Prozent zurück. Erstaunliche Unterschiede also!“, sagt Arciero enthusiastisch.

Wie kommen diese Unterschiede zustande?

Wie ist es möglich, dass zwei Diäten, die beide gesund sind und auf eine Gewichtsabnahme abzielen, so unterschiedliche Auswirkungen haben? „Einer der Faktoren, der wahrscheinlich eine Rolle spielt, ist der mikrobielle Wettbewerb während der Fastenzeit, der sich auf die Zusammensetzung der Nährstoffe und die Art der Nahrung konzentriert, was die Darmbakterien günstig beeinflusst“, sagt er. Die Ballaststoffaufnahme der Fastenden konzentrierte sich auf ballaststoffreiche Shakes, so dass die Ballaststoffe sofort für den Magen-Darm-Trakt verfügbar waren. Außerdem unterstützt man durch das Fasten und die erhöhte Eiweißzufuhr die Umgestaltung des Darmmikrobioms, was nachweislich die Körperzusammensetzung und den Stoffwechsel während der Gewichtsabnahme verbessert.“

Bahnbrechende Erkenntnisse

Dem Wissenschaftler zufolge sind die Auswirkungen der Studie enorm. „Es besteht kein Zweifel daran, dass die meisten Menschen, die mit Übergewicht und Fettleibigkeit zu kämpfen haben, von einer eiweißreichen Fastenkur enorm profitieren würden, um ihr Bauchfett drastisch zu reduzieren, ihre Darmflora zu verbessern und die Entzündungswerte im Körper zu senken.

Arciero war daher von den Ergebnissen sehr überrascht. „Das Außergewöhnlichste war, dass die Gesundheitsergebnisse in der Fastengruppe so viel besser waren als in der Mittelmeerdiätgruppe. Außerdem setzten die Verbesserungen bereits nach vier Wochen ein und waren auch nach acht Wochen noch vorhanden. Ein Teilnehmer verlor sogar 15 Prozent seines Körpergewichts in acht Wochen. Wir beobachteten ihn ein Jahr lang, und der Fettverlust und die Verbesserung des Darmmikrobioms blieben erhalten. Das sind bahnbrechende Ergebnisse, die unsere Vorstellungen von gesunder Ernährung völlig auf den Kopf stellen“, so der Wissenschaftler abschließend.

Wissenschaftler sind sich uneinig

Das große Problem mit der inzwischen sehr beliebten Fastenkur ist, dass sich die Experten nicht einig sind. Einmal erscheint eine Studie, die beweist, das Intervallfasten die Kontrolle von Stoffwechselerkrankungen unterstützt und sogar gute Laune macht, ein anderes Mal gibt es keine Beweise oder soll es sogar ungesund sein. Erst kürzlich gab es eine Studie, laut deren Ergebnis das Intervallfasten das Risiko für Herzkrankheiten sogar stark erhöht. Aber diese Studie wurde von anderen Wissenschaftlern kritisch kommentiert. Eine endgültige Empfehlung lässt sich im Moment noch nicht aussprechen.

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