Mittwoch, 26. Juni 2024

So kann man mit Kräutern und Gewürzen die Darmgesundheit verbessern

Kräuter und Gewürze können die Darmflora verbessern und Krankheiten vorbeugen (Foto: pixabay.com)


Kräuter und Gewürze können die Darmflora verbessern und so vor Krankheiten schützen oder Krankheiten positiv beeinflussen.

 

Wissenschaftler haben die Auswirkungen von Kräutern und Gewürzen auf die Darmgesundheit untersucht und festgestellt, dass der tägliche Verzehr von Polyphenolen, die unter anderem in Pfeffer, Zimt und Knoblauch enthalten sind, die Zusammensetzung der Darmflora zugunsten der guten Bakterien beeinflussen kann.

Eine gesunde Darmflora bedeutet ein stärkeres Immunsystem, eine bessere Verdauung und eine bessere mentale Gesundheit. Es hat sich bereits gezeigt, dass es möglich ist, die Anzahl der guten Bakterien zu erhöhen, indem man beispielsweise fermentierte Lebensmittel isst oder Probiotika einnimmt, aber seit einigen Jahren untersuchen Wissenschaftler auch den Einfluss von Polyphenolen auf unsere Darmgesundheit.

Was sind Polyphenole?

Polyphenole sind Phytochemikalien, das heißt Verbindungen, die in vielen pflanzlichen Lebensmitteln wie Obst, Gemüse, Getreide, Tee, Rotwein, Schokolade usw.) vorkommen. Diese sekundären Pflanzenstoffe sind für ihre antioxidativen Eigenschaften bekannt, tragen also dazu bei, die Zellen vor Schäden durch freie Radikale zu schützen. Das beugt verschiedenen Krankheiten wie Diabetes, Herzinfarkt und Entzündungsprozessen vor. Eine Kombination der Polyphenole Resveratrol und EGCG kann sogar das Abnehmen fördern. Wie heilsame Gewürzkombinationen Krankheiten lindern, lesen Sie hier.

Welchen Einfluss haben Polyphenole auf die Darmflora?

Frühere Forschungsarbeiten deuteten bereits darauf hin, dass Polyphenole die Darmgesundheit verbessern können. Sie sollen das Wachstum nützlicher Bakterien, wie Bifidobakterien und Laktobazillen, anregen und gleichzeitig das Wachstum krankmachender Bakterien hemmen.

Außerdem wird den Polyphenolen eine präbiotische Wirkung nachgesagt. Das bedeutet, dass sie als Nahrung für bestimmte Stämme von Darmbakterien dienen können und deren Wachstum und Stoffwechselaktivität fördern.

Kräuter und Gewürze als Quelle von Polyphenolen

Forschende der National University of Natural Medicine in Portland (Oregon) untersuchten kürzlich die Auswirkungen von Kräutern und Gewürzen auf die Darmgesundheit. Kräuter und Gewürze sind reich an Polyphenolen. Für die Studie wurden die Daten von 96 gesunden Erwachsenen analysiert. Zunächst wurden Stuhlproben entnommen, um die mikrobielle DNA der Teilnehmer zu bestimmen. Anschließend wurde der tägliche Verzehr von Kräutern und Gewürzen unter die Lupe genommen.

Die Forschenden untersuchten insbesondere den Verzehr von sechs Lebensmitteln: schwarzer Pfeffer, Zimt, Ingwer, Zwiebel, Knoblauch und Kurkuma.

Statistische Analysen verglichen dann die Vielfalt der Darmbakterien und den Zusammenhang mit der Aufnahme von Polyphenolen.

Mehr gute Darmbakterien bei hoher Polyphenolaufnahme

Die Ergebnisse der Studie zeigten, dass die Menge der verzehrten Polyphenole keinen Einfluss auf die gesamte mikrobielle Vielfalt hatte. Mit anderen Worten: Ob die Teilnehmer wenig, viel oder sehr viel von diesen Kräutern aßen, änderte nichts an der Art der in den Stuhlproben gefundenen Bakterien. Es wirkte sich jedoch auf die Menge der guten Darmbakterien aus.

Teilnehmer, die mehr Polyphenole zu sich nahmen, hatten eine höhere Konzentration an guten Darmbakterien wie Lactobacillus. Lactobacillus hilft bei der Vorbeugung von Darmerkrankungen. Darüber hinaus wiesen diese Teilnehmer eine geringere Anzahl schädlicher Bakterien auf wie Eubacterium ventriosum, aus der Gruppe der Ruminococcus torques, Bacteroides und Enterococcus.

Die Autoren der Studie sind davon überzeugt, dass „der Verzehr höherer Mengen an Polyphenolen ein Darmmilieu fördern kann, in dem schädliche und krankmachende Bakterien in geringeren Mengen vertreten sind als Bakterien mit potenziell weniger virulenten Eigenschaften“.

Die Ergebnisse der Studie zeigen also, dass es möglich ist, dass bestimmte Gewürze und aromatische Kräuter einen positiven Einfluss auf das Darmmikrobiom haben, was zu einer Verbesserung der allgemeinen Gesundheit führen kann.

Welche Kräuter enthalten die meisten Polyphenole?

Die Gewürze in der täglichen Ernährung, die die meisten Polyphenole enthalten, sind Zimt, Nelken und Piment. Es folgen Basilikum, Oregano, Lorbeerblatt, Thymian, Kreuzkümmel, Rosmarin, Petersilie, Salbei, Kurkuma und schwarzer Pfeffer. Knoblauch, Zwiebel, Ingwer, Koriander, Cayennepfeffer, Minze und Paprikapulver enthalten ebenfalls Polyphenole.

Gewürze unterstützen die Blutzuckerkontrolle

Eine Übersichtsstudie zeigte, dass Gewürze bei Typ-2-Diabetes eine Blutzuckersenkung fördern können. Zimt, Kurkuma, Ingwer, Schwarzkümmel und Safran verbesserten den Nüchternblutzucker. Die größte Wirkung (zwischen 17 mg/dl und 25 mg/dl) hatte dabei Schwarzkümmel, gefolgt von Zimt und Ingwer. Den HbA1c-Wert, der den durchschnittlichen Blutzuckerwert der letzten acht bis zwölf Wochen angibt, konnten nur Ingwer und Schwarzkümmel deutlich senken. Nur Zimt und Ingwer sorgten für einen deutlichen Rückgang der Insulinwerte. Von den elf Studien, die Zimt in die Übersichtsstudie einschlossen, berichteten sechs Studien über eine Senkung des Nüchternblutzuckers, während vier Studien eine Senkung des HbA1c-Wertes ergaben. Ingwer war das einzige Gewürz, das mit einer deutlichen Senkung aller drei untersuchten Ergebnisse (Nüchternblutzucker, HbA1c und Insulin) in Verbindung gebracht wurde. Die Studienautoren empfehlen daher zur Vorbeugung und Behandlung von Typ-2-Diabetes ein mediterranes Ernährungskonzept, weil eine Mittelmeerdiät viele Kräuter und Gewürze wie Schwarzkümmel, Ingwer und Zimt beinhaltet.

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