Mittwoch, 14. August 2024

Unterstützende Nährstoffe bei Gelenkerkrankungen

Mikronährstoffe können bei Gelenkerkrankungen die Beschwerden lindern (Foto: pixabay.com)


Mikronährstoffe können bei Gelenkerkrankungen wie Rheuma und Arthrose die Symptome lindern. Welche wissenschaftlich empfohlen werden, lesen Sie hier.

 

Die beiden häufigsten Gelenkerkrankungen sind Arthrose und rheumatoide Arthritis (Rheuma). Arthrose, auch bekannt als Gelenkverschleiß, wird durch einen allmählichen Verlust von Knorpel in den Gelenken verursacht. Außerdem verringert sich die Flüssigkeit im Gelenk. Diese Gelenkflüssigkeit wirkt als Stoßdämpfer zwischen den Knochen und ermöglicht es den Gelenken, sich reibungslos und schmerzfrei zu drehen. Der Rückgang von Knorpel und Gelenkflüssigkeit kann dazu führen, dass die Knochen aufeinander reiben, was mit starken Schmerzen verbunden ist. Weitere charakteristische Symptome dieser Erkrankung sind Steifheit und eingeschränkte Beweglichkeit der betroffenen Gelenke. Arthrose ist eine chronische Erkrankung, die sich mit zunehmendem Alter verschlimmert. In Deutschland leiden etwa fünf Millionen Menschen an Arthrose. Die Erkrankung tritt bei Frauen wesentlich häufiger auf als bei Männern. Die rheumatoide Arthritis ist eine Autoimmunerkrankung, bei der sich die Gelenkinnenhaut (Synovialis) entzündet. Die Entzündung schädigt den Gelenkknorpel, was mit Symptomen wie Schwellung und Steifheit der betroffenen Gelenke und Schmerzen bei Bewegung einhergeht. Von verschiedenen Mikronährstoffen ist bekannt, dass sie eine positive Wirkung auf eines oder mehrere Symptome von Gelenkbeschwerden haben.

Glucosamin und Chondroitin

Die Wirkung von Glucosamin und Chondroitin auf Knochen und Gelenke wurde umfassend untersucht. Glucosamin ist ein natürlicher Aminozucker und der Hauptbaustein für Glykosaminoglykane (GAG; wesentlicher Bestandteil von kollagenreichem Gewebe wie Knorpel, Bandscheiben und Knochen sowie von Gelenkflüssigkeit), wie zum Beispiel Chondroitin. In einer aktuellen Studienübersicht wurde die Wirkung von Glucosamin, Chondroitin, einer Kombination aus beiden und dem Schmerzmittel Celecoxib bei der Behandlung von Kniearthrose untersucht. In die Untersuchung wurden 54 Studien mit insgesamt 16.427 Patienten einbezogen. In Bezug auf Schmerzlinderung und Funktionsverbesserung waren Glucosamin plus Chondroitin, Glucosamin allein und Celecoxib wirksamer als Placebo. Celecoxib schnitt am besten ab, unmittelbar gefolgt von der Kombination aus Glucosamin und Chondroitin. Glucosamin allein plus Chondroitin führte zu einer klinisch signifikanten Verbesserung der Funktionalität. Glucosamin allein und Chondroitin allein waren die einzigen Behandlungsoptionen, die die Verengung des Gelenkspalts (JSW; Joint Space Width Narrowing) signifikant reduzierten. Alle Behandlungsoptionen führten zu einer signifikanten Schmerzlinderung.

In einer Cochrane-Übersicht von 43 randomisierten, kontrollierten Studien wurde die Wirkung einer Chondroitin-Supplementierung bei Arthrose mit der Wirkung von Arzneimitteln verglichen, darunter Schmerzmittel wie NSAR (z.B. Ibuprofen, Diclofenac) und Opioide, Glucosamin und pflanzliche Präparate. In den ausgewählten Studien wurden 4.962 Patienten mit Chondroitin behandelt und 4.148 Patienten erhielten ein Placebo oder ein wirksames Kontrollmittel. Die Mehrheit der Patienten hatte Kniearthrose, einige wenige hatten Hüft- oder Handarthrose. Chondroitin erzielt gute Ergebnisse bei der Schmerzlinderung, insbesondere in Studien mit einer Dauer von sechs Monaten oder weniger, beim JSW und beim sogenannten Lequesne-Index. Dieser Index drückt den Schweregrad der Arthrose aus und ist eine Kombination aus dem Grad der Schmerzen, der Funktionalität und den Einschränkungen.

Grünlippmuschel-Extrakt

Die Grünlippmuschel (Perna canaliculus) ist ein Weichtier, das in den Gewässern vor der Küste Neuseelands lebt. Ende der 1970er Jahre wurde festgestellt, dass gefriergetrocknete Extrakte der Grünlippmuschel (GLME) therapeutische Eigenschaften besitzen, insbesondere bei rheumatoider Arthritis und Arthrose. GLME enthält unter anderem bioaktive Glykoproteine, essenzielle Omega-3-Fettsäuren (einschließlich EPA und DHA), Glykosaminoglykane (GAGs, einschließlich Chondroitin) und chelatierte Mineralien (Zink und Magnesium). Im Zusammenspiel können die verschiedenen Bestandteile der Muschel positive Auswirkungen auf wichtige Aspekte der Gelenkgesundheit haben. So unterstützen sie beispielsweise die Fähigkeit der Chondrozyten, Gelenkknorpel zu bilden und zu reparieren, indem sie die dafür notwendigen Bausteine liefern und den Abbau von Knorpel hemmen.

Grünlippmuschel-Extrakt kann auch entzündliche Prozesse reduzieren, indem es den Gehalt an entzündungsfördernden Zytokinen (IL-1, IL-2, IL-6, TNF-α) und IgG-Immunglobuline reguliert und das Enzym COX-2 hemmt, das bei Entzündungen und Schmerzen eine Rolle spielt. Aufgrund des Vorhandenseins wichtiger GAGs kann Grünlippmuschel-Extrakt die Zähflüssigkeit der Gelenkflüssigkeit erhöhen und die Zugfestigkeit und Flexibilität des Gelenkknorpels verbessern.

Es wurden mehrere Fälle beschrieben, in denen sich bei Patienten mit rheumatoider Arthritis schon nach zwei Wochen Grünlippmuschel-Ergänzung eine deutliche Verbesserung einstellte: weniger Schmerzen, weniger Schwellungen, mehr Kraft und bessere Beweglichkeit. Einige Studien mit Menschen haben ebenfalls gute Ergebnisse von Grünlippmuschel-Extrakt bei Rheuma und Arthrose festgestellt. Britische Wissenschaftler verglichen die Wirkung eines gefriergetrockneten und stabilisierten Grünlippmuschel-Extrakts mit einem Lipidextrakt der Grünlippmuschel. An der Studie nahmen 30 Patienten mit rheumatoider Arthritis teil. Die Hälfte jeder Gruppe erhielt täglich 1.150 Milligramm gefriergetrocknetes GLME und die andere Hälfte 210 Milligramm eines Lipidextrakts aus der Grünlippmuschel. Nach drei Monaten erhielten alle Patienten für weitere drei Monate den Lipidextrakt.

Nach den ersten drei Monaten der Behandlung wurden verschiedene Krankheitsparameter mit der Ausgangssituation verglichen. Bei den Arthrose-Patienten hatten sich 70 Prozent und in der Gruppe der Patienten mit rheumatoider Arthritis 76 Prozent verbessert. In allen Gruppen wurden signifikante Verbesserungen in Bezug auf die Morgensteifigkeit, die Empfindlichkeit und die Funktionalität der Gelenke festgestellt. Einige Patienten hatten weniger Schmerzen oder verzeichneten eine Verbesserung der Greifkraft. Die Verbesserungen hielten auch nach sechsmonatiger Behandlung an, und die Wissenschaftler stellten fest, dass beide Grünlippmuschel-Extrakte gleichermaßen wirksam waren.

Eine 2009 durchgeführte Überprüfung etwas älterer Studien mit insgesamt über 500 Teilnehmern ergab günstige Auswirkungen von GLME bei Arthrose. Bei rheumatoider Arthritis waren die Ergebnisse wesentlich schwächer.

Kollagen Typ II und Hyaluronsäure

Kollagen ist ein Hauptbestandteil von Knorpeln, Gelenken, Bändern, Muskeln, Sehnen und Blutgefäßen und verleiht allen Arten von Bindegewebe Geschmeidigkeit und Festigkeit. Es gibt vier Hauptformen: Typ I, II, III und IV. Die Kollagentypen I und III finden sich hauptsächlich in Knochen, Sehnen und Haut. Kollagen des Typs II findet sich hauptsächlich im Gelenkknorpel, und Kollagen des Typs IV ist einer der Bestandteile der Basalmembran.

Hyaluronsäure ist ein GAG mit einer hohen Zähflüssigkeit und besitzt daher schmierende und stoßdämpfende Eigenschaften. Unter normalen Bedingungen ist sie in hohen Konzentrationen in Bereichen des Körpers zu finden, in denen viel Bewegung oder Reibung stattfindet (z.B. In den Gelenken, in der Gelenkflüssigkeit, in den Augen und um das Herz herum) und schützt vor Gewebeverschleiß oder verringert ihn.

An einer amerikanischen doppelblinden, placebokontrollierten Studie nahmen 80 Patienten teil, die an fortschreitender Arthrose in der Hüfte und/oder im Knie litten und infolgedessen mehr als drei Monate lang Gelenkschmerzen hatten. Die Patienten erhielten 70 Tage lang entweder eine hohe Dosis einer Matrix aus hydrolysiertem Kollagen Typ II, Hyaluronsäure und Chondroitin (2g/Tag) oder ein Placebo. An den Tagen 1, 35 und 70 der Behandlung wurden die Schmerzwerte anhand einer visuellen Analogskala (VAS; psychometrisches Messinstrument) und der Verlauf der Erkrankung in Bezug auf Schmerzen, Steifheit und körperliche Funktion anhand des sogenannten WOMAC-Scores (Western Ontario and McMaster Universities Osteoarthritis Index) gemessen.

Im Vergleich zur Placebogruppe hatten die Patienten, die die Kombination aus Kollagen Typ II, Hyaluronsäure und Chondroitin erhalten hatten, nach 70 Tagen eine signifikante Verringerung der Schmerzen gemäß der VAS sowie signifikant niedrigere WOMAC-Scores an Tag 35 und Tag 70. Darüber hinaus zeigte sich in der Behandlungsgruppe im Vergleich zur Placebogruppe eine signifikante Verbesserung der Körperlichen Aktivität an Tag 35 und Tag 70.

Methylsulfonylmethan (MSM)

Methylsulfonylmethan ist eine organische Schwefelverbindung, die vor allem für ihre schmerzlindernden Eigenschaften bekannt ist. Der Mechanismus, der der schmerzlindernden Wirkung zugrunde liegt, ist noch nicht vollständig geklärt, könnte aber mit der entzündungshemmenden und antioxidativen Wirkung sowie der Muskelentspannung zusammenhängen. In einer indischen Studie wurde die Wirksamkeit von MSM bei Arthrose untersucht, unabhängig davon, ob es mit Glucosamin kombiniert wurde oder nicht. Eine Gruppe von 118 Patienten mit leichter bis mittelschwerer Kniearthrose erhielt 12 Wochen lang entweder dreimal täglich 500 Milligramm MSM oder 500 Milligramm Glucosamin, oder MSM plus Glucosamin, oder ein Placebo. Die getrennte Einnahme von MSM und Glucosamin führte zu einer signifikanten Verringerung der Schmerzen und Schwellungen sowie zu einer Senkung der Lequesne-Index-Werte. Die Kombination von MSM und Glucosamin führte jedoch zu einer stärkeren Verringerung der Schmerzen und Schwellungen und einer größeren Verbesserung der Gelenkfunktion, so die Wissenschaftler.

In einer russischen Studie mit 100 Patienten mit Kniearthrose und dem damit verbundenen Schmerzsyndrom wurde festgestellt, dass die Zugabe von MSM zu einer Kombination aus Glucosamin, Chondroitin und Hyaluronsäure die positiven Auswirkungen auf Schmerzen und Gelenkfunktion beschleunigt.

Auch als Monotherapie konnte MSM, wenn auch in sehr hohen Dosen (6 g/Tag über 12 Wochen), die Schmerzen bei Kniearthrose verringern und die Gelenkfunktion sowie die Aktivitäten im Alltag verbessern.

Kurkuma oder Gelbwurz

Kurkuma (Curcuma longa), auch unter dem englischen Namen Turmeric bekannt, ist eine Pflanze aus der Familie der Ingwergewächse. In asiatischen Ländern werden die orange-gelben Wurzelstöcke seit Jahrhunderten als Gewürz, als Hauptbestandteil in indischen Currys, als Farbstoff und für medizinische Anwendungen verwendet. Die Hauptwirkstoffe von Kurkuma sind die sogenannten Curcuminoide, darunter der gelbe Farbstoff Curcumin (Diferuloylmethan), Demethoxycurcumin (Curcumin II) und Bisdemethoxycurcumin (Curcumin III). Außerdem enthält es verschiedene ätherische Öle.

Curcumin und die ätherischen Öle in Kurkuma entfalten unter anderem entzündungshemmende Wirkungen, sowohl bei chronischen als auch bei akuten Entzündungen. Oral verabreichtes Curcumin erwies sich bei Ratten als ebenso wirksam wie Phenylbutazon oder Cortison bei akuten Entzündungen (und halb so wirksam bei chronischen Entzündungen).

Bei 18 Patienten mit rheumatoider Arthritis führte die Einnahme von 1.200 Milligramm Curcumin viermal täglich über einen Zeitraum von zwei Wochen zu einer deutlichen Verbesserung der Symptome.

In einer doppelblinden, placebokontrollierten Studie erhielten 42 Patienten mit Arthrose eine Kombination aus Kurkuma, Weihrauch (Boswellia serrata), Ashwaganda, auch Schlafbeere (Withania somnifera) genannt, und Zink. Nach drei Monaten war in der Behandlungsgruppe im Vergleich zur Placebogruppe eine deutliche Verringerung der Schmerzen und Beschwerden festzustellen.

In einer iranischen Studie erhielten 19 Patienten mit leichter bis mittelschwerer Kniearthrose sechs Wochen lang dreimal täglich 500 Milligramm Curcuminoide; 21 Patienten erhielten ein Placebo. Die Gruppe, die Curcuminoide erhielt, berichtete über deutlich weniger Schmerzen und eine bessere körperliche Funktion im Vergleich zur Placebogruppe. Bei der Gelenksteifigkeit gab es keinen Unterschied zwischen den beiden Gruppen.

Niedrigere Dosen haben sich auch bei Patienten mit rheumatischen Erkrankungen als wirksam erwiesen. In einer klinischen Studie mit 18 Arthrose-Patienten wurden nach einer zweiwöchigen Einnahme von 120 Milligramm Curcumin täglich deutlich weniger Morgensteifigkeit und weniger Gelenkschwellungen festgestellt. Außerdem waren die Patienten, die Curcumin erhielten, in der Lage, längere Zeit zu gehen.

ASU (Avocado-Soja-Unverseifbare Bestandteile)

ASU ist eine Mischung aus unverseifbaren Bestandteilen von Avocado- und Sojabohnenöl, die hauptsächlich aus Phytosterinen wie Stigmasterol, Beta-Sitosterin und Campesterol besteht. Diese Phytosterine besitzen schmerzlindernde, entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften, und im richtigen Verhältnis (1 Teil Avocado zu 2 Teilen Sojabohnenbestandteile) verstärken sich die Inhaltsstoffe in ihrer gegenseitigen Wirkung. Wie Glucosamin, Hyaluronsäure und Chondroitin zählt ASU zu den symptomatischen, langsamen wirkenden Arzneimitteln gegen Arthrose. Wenn diese Nährstoffe über einen längeren Zeitraum eingenommen werden, können sie Symptome wie Schmerzen, Steifheit, Schwellungen und Bewegungseinschränkungen verringern. ASU scheint besonders wirksam zu sein, wenn es darum geht, den Einsatz von Schmerzmitteln zu reduzieren. Arthrose-Patienten nehmen häufig langfristig NSAIDs wie Aspirin oder Diclofenac als Schmerzmittel ein, die eine Reihe von Nebenwirkungen haben, insbesondere wenn sie dauerhaft eingenommen werden.

In einer doppelblinden, placebokontrollierten Studie wurde die Wirkung von ASU bei 101 Patienten mit Kniearthrose und 62 Patienten mit Hüftarthrose untersucht. Die Patienten erhielten drei Monate lang einmal täglich 300 Milligramm ASU oder ein Placebo. Zusätzlich konnten sie Schmerzmittel aus der NSAID-Gruppe einnehmen. Bereits nach 45 Tagen griffen in der ASU-Gruppe deutlich weniger Patienten zu einem NSAID-Schmerzmittel als in der Placebo-Gruppe. Auch das subjektive Schmerzempfinden war in dieser Gruppe besser, und es dauerte länger, bevor die Patienten ein NSAID-Schmerzmittel einnahmen als in der Placebogruppe.

Belgische Wissenschaftler untersuchten die Wirksamkeit von zwei verschiedenen ASU-Dosierungen. 260 Patienten mit Kniearthrose erhielten drei Monate lang täglich entweder 300 Milligramm oder 600 Milligramm ASU oder ein Placebo. Vom 30. bis zum 90. Tag nahmen die ASU-Patienten weniger Schmerzmittel ein als die Patienten in der Placebo-Gruppe. Die Forschenden berichteten über einen Rückgang der Schmerzmittel-Einnahme um mehr als die Hälfte bei 71 Prozent der Patienten in den ASU-Gruppen. In beiden ASU-Gruppen wurden eine Schmerzlinderung und ein verbesserter Lequesne-Index beobachtet. Es gab keine Unterschiede in der Wirksamkeit zwischen der Einnahme von 300 Milligramm oder 600 Milligramm ASU.

In einer französischen Studie wurden hauptsächlich strukturelle Auswirkungen von ASU auf den Gelenkspalt festgestellt. Zwei Jahre lang erhielten 163 Patienten mit Hüftarthrose täglich 300 Milligramm ASU. Am Ende der Studie wurde festgestellt, dass die Verengung des Gelenkspalts in der ASU-Gruppe geringer war als in der Placebo-Gruppe. Allerdings wurden in dieser Studie keine Unterschiede in Bezug auf die Verbesserung der Symptome zwischen der ASU- und der Placebo-Gruppe festgestellt.

Vitamine

Vitamin C und E haben eine entzündungshemmende Wirkung, die zum Teil auf ihre antioxidativen Eigenschaften zurückzuführen ist. Darüber hinaus ist Vitamin C für die Produktion von Kollagen erforderlich, einem wichtigen Bestandteil des Gelenkknorpels. In einer Studie mit Teilnehmern der Framingham Osteoarthritis Cohort Study wurde festgestellt, dass Patienten mit Kniearthrose, die mehr Vitamin C zu sich nahmen, ein dreimal geringeres Risiko für ein Fortschreiten der Krankheit hatten, was vor allem auf ein geringeres Risiko für Knorpelverlust zurückzuführen ist. Eine hohe Vitamin-C-Zufuhr war auch mit einem geringeren Risiko für die Entwicklung von Knieschmerzen verbunden.

 

Vitamin E in höheren Dosen scheint zur Schmerzlinderung beitragen zu können. In einer Studie mit 53 Patienten mit Kniearthrose erwies sich hoch dosiertes Vitamin E (1200 mg/Tag) als ebenso wirksam wie Diclofenac (150 mg/Tag) beim Abschwellen des Kniegelenks, der Verringerung oder Beseitigung von Schmerzen und der Verbesserung der Gelenkbeweglichkeit. Auch bei rheumatoider Arthritis schneidet Vitamin E bei der Verbesserung verschiedener klinischer Parameter ebenso gut ab wie Diclofenac.

 

Vitamin D ist besonders wichtig für den Aufbau und die Erhaltung des Skeletts und der Zähne. Vitamin D spielt eine Rolle bei der Knochenmineralisierung, indem es die Aufnahme von Kalzium aus der Nahrung verbessert und die Verfügbarkeit von Kalzium und Phosphor fördert, damit diese Mineralien in den Knochen eingelagert werden können. Mehrere Studien haben ergeben, dass Vitamin D in Kombination mit Kalzium den Knochenschwund verringern, die Knochendichte positiv beeinflussen und das Risiko von Knochenbrüchen senken kann. Im Rahmen der Framingham-Studie wurde der Zusammenhang zwischen der Aufnahme und dem Serumspiegel von Vitamin D und der Entwicklung von Kniearthrose untersucht. Zu diesem Zweck wurden zu zwei Zeitpunkten im Abstand von neun Jahren Röntgenaufnahmen des Knies angefertigt, und in der Zwischenzeit wurden die Vitamin-D-Aufnahme und der Blutspiegel von 25-Hydroxyvitamin-D (25(OH)D) anhand ausgefüllter Fragebögen berechnet.

Für die Analyse wurden die Daten von 556 Teilnehmern mit einem Durchschnittsalter von 70,3 Jahren verwendet. Insgesamt 137 Knie waren geschädigt durch verschiedene Formen von Arthrose. Das Risiko eines Krankheitsfortschritts war in den Gruppen mit der niedrigsten Zufuhr und den niedrigsten Blutserumwerten von Vitamin D dreimal so hoch wie in der Gruppe mit der höchsten Zufuhr und den höchsten Blutwerten. Niedrige 25(OH)D-Serumwerte erwiesen sich auch als Vorhersagefaktor für den Knorpelverlust, der sich in einer Verengung des Gelenkspalts und dem Wachstum von Osteophyten (Knochenwucherungen an den Gelenken) äußerte.

Spurenelemente

Die Spurenelemente Mangan, Zink, Kupfer und Selen spielen eine essenzielle Rolle beim Knochenstoffwechsel. Als Co-Faktoren bestimmter Enzyme sind sie am Aufbau und der Mineralisierung der Knochenmatrix beteiligt.

Eine epidemiologische Studie mit 942 Teilnehmern mit einem Durchschnittsalter von 59,8 Jahren, deren Knie röntgenologisch untersucht wurden, ebenso wie Proben ihrer Zehennägel, ergab, dass ein niedriger Selengehalt im Zehennagel mit einem höheren Risiko für Kniearthrose verbunden war. Bei einem durchschnittlichen Selenspiegel von 0,75 ppm führte eine Erhöhung des Selenspiegels um 1 ppm zu einer Verringerung des Risikos um 15 bis 20 Prozent.

Bei Frauen nach der Menopause hat sich gezeigt, dass die Hinzufügung von Zink, Mangan und Kupfer zu einem Kalziumpräparat den Knochenschwund besser aufhielt als Kalzium allein. Mehrere Tierstudien haben ergeben, dass Manganmangel die Knorpelbildung hemmt und Osteopenie (verminderte Knochendichte, Vorstufe der Osteoporose) verursacht, indem er ein Ungleichgewicht in der Aktivität von Osteoblasten (knochenbildende Zellen) und Osteoklasten (knochenabbauende Zellen) hervorruft. Bei Frauen mit postmenopausaler Osteoporose wurden auch deutlich niedrigere Serumspiegel von Mangan festgestellt als bei Frauen, die keine Veränderungen der Knochendichte aufwiesen.

 

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