Nüsse sind ein anerkannter Bestandteil einer gesunden Ernährung. Doch Nuss ist nicht gleich Nuss. Laut neuen Forschungen fördern bei übergewichtigen Frauen vor allem Paranüsse die Darmgesundheit. Dafür reichen schon zwei Nüsse täglich.
Das haben Wissenschaftler in Brasilien herausgefunden. Genauer gesagt untersuchten sie die Auswirkungen von Paranüssen bei übergewichtigen oder fettleibigen Frauen. Bei ihnen verbesserte sich die sogenannte Darmdurchlässigkeit, auch bekannt als Leaky-Gut-Syndrom, bei dem schädliche Stoffe die Darmwand passieren können. Der Verzehr von Paranüssen verringerte auch die Entzündungswerte im Darm.
Positiv für übergewichtige Frauen
Obwohl es sich nur um eine kleine Studie handelt, liefert sie genügend Beweise, um Paranüsse als einfache Möglichkeit zur Verbesserung der Darmgesundheit zu empfehlen. „Der regelmäßige Verzehr von Paranüssen könnte eine vielversprechende Ergänzung zu einer gesunden Ernährung sein, um Entzündungen zu reduzieren und die Darmdurchlässigkeit bei übergewichtigen oder fettleibigen Frauen zu verbessern, die eine strenge Diät einhalten“, schreiben die Wissenschaftler.
46 Frauen mit einem BMI über 25 waren bereit, an der Studie teilzunehmen. Sie wurden in zwei Gruppen eingeteilt. Acht Wochen lang hielten sie eine kalorienreduzierte Diät ein. Eine Gruppe erhielt täglich zwei Paranüsse, die andere Gruppe nicht. Und schon diese zwei Nüsse machten einen Unterschied, wie wichtige Biomarker im Körper zeigten. Wie bereits erwähnt, gingen die Entzündungswerte bei den Nussessern deutlich zurück, und auch die Durchlässigkeit der Darmwand verbesserte sich, wenn auch in geringerem Maße.
Selen verantwortlich für die Wirkung
Man nimmt an, dass das essenzielle Spurenelement Selen für die positive Wirkung verantwortlich ist. Selen wirkt als Antioxidans, das unsere Zellen schützt und Zellschäden verringert. „Selen spielt eine entscheidende Rolle bei der Kontrolle der Entzündungsreaktion, indem es den oxidativen Stress reduziert“, berichten die Wissenschaftler. Fettleibigkeit verursacht oft Stress im Körper und führt zu Entzündungen, die das Risiko für alle möglichen Gesundheitsprobleme erhöhen. Paranüsse können zur Vorbeugung beitragen. Für die Gewichtsabnahme spielte es übrigens keine Rolle, ob die Frauen Paranüsse aßen oder nicht. Dafür ist Kalorienbeschränkung viel wichtiger.
Um wirklich mit Sicherheit sagen zu können, dass Paranüsse gut für die Darmgesundheit sind, sollten umfangreichere Studien mit vielfältigeren Teilnehmergruppen durchgeführt werden. Schließlich wurden jetzt nur Frauen untersucht, und es wurde nicht nach Alter oder ethnischer Zugehörigkeit unterschieden. Aber es ist ein guter Anfang. Ein gesünderer Darm hat nicht nur zahlreiche Vorteile allgemein, Paranüsse wurden auch mit einem niedrigeren Blutdruck in Verbindung gebracht.
Keine großen Mengen essen
Aber man sollte es mit den Nüssen nicht übertreiben. Zu viel Selen ist nämlich giftig für den Körper und kann Magen-Darm-Beschwerden, Haarausfall, Nagelveränderungen, Müdigkeit, Reizbarkeit und Nervenirritationen hervorrufen. Bleiben Sie also bei einem oder zwei Paranüssen pro Tag und profitieren von den gesundheitlichen Vorteilen. „Unsere Ergebnisse zeigen, dass der Verzehr von Paranüssen aufgrund des darin enthaltenen Selens gut ist und dass sich dies positiv auf die Entzündungswerte und die Darmgesundheit auswirkt“, schreiben die Wissenschaftler zum Schluss. Welche Nüsse besonders gesund sind, lesen Sie hier. Eine Handvoll Nüsse beugt chronischen Krankheiten vor und Nussesser leben allgemein gesünder und länger.
Wie erkennt man einen Selenmangel und welche Nahrungsmittel enthalten Selen?
Selen ist ein Spurenelement, das die roten Blutkörperchen und die Zellen vor Schäden schützt. Es macht Schwermetalle weniger giftig und ist wichtig für eine gut funktionierende Schilddrüse. Kein Nahrungsmittel enthält so viel Selen wie Paranüsse, aber sie sind nicht die einzige Quelle. Das Spurenelement ist auch in Meeresfrüchten, Fisch, Fleisch, Milchprodukten und bestimmten Getreideprodukten enthalten. Außerdem braucht der Körper nur sehr wenig davon. Ein echter Selenmangel ist daher selten. Sollte er dennoch auftreten, zeigt sich das durch Symptome wie Herzprobleme, Muskelschmerzen und Muskelschwäche.
Was ist eine erhöhte Darmdurchlässigkeit?
Eine erhöhte Durchlässigkeit der Darmwand, auch bekannt als Leaky-Gut-Syndrom, bedeutet, dass die Darmschleimhaut des Dünndarms beschädigt und zu durchlässig ist. Normalerweise fungiert die Darmwand als Barriere und sorgt dafür, dass nur Nährstoffe, Wasser und Elektrolyte in den Körper gelangen. Bei einer erhöhten Darmdurchlässigkeit können jedoch auch unerwünschte Stoffe wie Bakterien, unverdaute Nahrungsbestandteile und Giftstoffe durch die Darmwand in den Blutkreislauf gelangen. Dies kann zu Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, Völlegefühl, Nahrungsunverträglichkeiten, Entzündungen und Müdigkeit führen. Ursachen sind oft falsche Ernährung, Stress, die Einnahme von Medikamenten wie Ibuprofen und übermäßiger Alkoholkonsum. Die Gesundheit des Darms kann wiederhergestellt werden, indem man gesünder lebt und versucht, Stress zu vermeiden. Probiotika können ebenfalls bei der Wiederherstellung der Darmwand helfen.
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