Eine ausreichende Vitaminversorgung ist wichtig für einen normalen Stoffwechsel. Diabetiker brauchen mehr Vitamin C als gesunde Menschen, wie eine neue Studie nun zeigt.
Bei Typ-2-Diabetes können im Körper von verschiedenen Vitaminen zu wenig vorhanden sein. Das hängt oft mit einem veränderten Stoffwechsel, oxidativem Stress und einer höheren Ausscheidung über die Nieren zusammen. Studien haben bis jetzt folgenden Defizite dokumentiert:
1. Vitamin B1 (Thiamin): Bei Typ-2-Diabetikern wurden um bis zu 79 Prozent niedrigere Vitamin-B1-Spiegel festgestellt, hauptsächlich durch eine höhere Ausscheidung über die Nieren. Thiamin ist essenziell für den Zuckerstoffwechsel und die Nervenfunktion. Ein Mangel kann Neuropathien (Nervenschäden) und Gefäßschäden fördern (1).
2. Vitamin C: Diabetiker weisen oft bis zu 30 Prozent niedrigere Vitamin-C-Spiegel im Blut auf. Vitamin C wirkt antioxidativ, reduziert oxidativen Stress und hemmt die Bildung von schädlichen Zuckerverbindungen (Proteinglykosylierung). Eine Nahrungsergänzung kann die Insulinresistenz und die Blutfette verbessern (2).
3. Vitamin E: Es wurde ebenfalls ein Mangel beobachtet, der die Oxidationsresistenz von LDL-Cholesterin verringern und oxidative Schäden fördern kann. Eine Nahrungsergänzung kann die Gefäßgesundheit unterstützen und diabetischen Folgeschäden vorbeugen (3).
4. B-Vitamine (B6, B12): Erhöhte Verluste durch eine vermehrte Zuckerausscheidung über den Urin und eine hohe Belastung des Stoffwechsels führen häufig zu einer Unterversorgung. Insbesondere Vitamin B12 kann bei längerer Metformin-Therapie kritisch werden, was zu neurologischen Beschwerden und erhöhtem Homocystein führen kann (4).
5. Vitamin D: Ein niedriger Vitamin-D-Status ist bei Diabetikern verbreitet und kann mit Insulinresistenz, Entzündungen und Komplikationen verbunden sein. Eine Nahrungsergänzung hat in Studien positive Effekte auf die Blutzuckerkontrolle gezeigt (5).
Neue Hinweise auf zu wenig Vitamin C bei Diabetikern
Eine neuseeländische Studie liefert neue Hinweise darauf, dass Diabetiker und Teilnehmer mit einer Vorstufe von Diabetes einen niedrigeren Vitamin-C-Status aufweisen. Der Vitamin-C-Status war stark damit verbunden, wie sehr der Zuckerstoffwechsel gestört war, was bedeutet, dass es nicht mit dem Übergewicht der Teilnehmer zusammenhing. Außerdem unterschied sich die Vitamin-C-Aufnahme nicht wesentlich von der Aufnahme gesunder Teilnehmer.
Da fettleibige Personen mehr Gewebe haben, wurde angenommen, dass sie deshalb weniger Vitamin C im Blut haben, der sogenannte Verdünnungseffekt. Die Forscher fanden eine „hochsignifikante Korrelation“ zwischen dem Vitamin-C-Status und der Stoffwechselentgleisung. Als Maß für diese Fehlregulation verwendeten sie den Metabolic Syndrome Severity Score, der Werte für Körpergewicht, Blutdruck, Blutzuckerspiegel, HDL-Cholesterin und Triglyceride umfasst. Eine ausreichende Vitamin-C-Versorgung bremst sogar die Entwicklung des grauen Stars und hemmt Schmerzen.
Diabetiker benötigen 1,5 Mal mehr Vitamin als Gesunde
Im Durchschnitt nahmen die Diabetiker mehr Vitamin C zu sich, obwohl der Unterschied nicht signifikant war: 39 mg gegenüber 48 mg in der Kontrollgruppe. An den Essgewohnheiten kann es also nicht liegen. Bei 45 Prozent der Diabetiker wurde eine Vitamin-C-Ausscheidung festgestellt, die einer Hypovitaminose (Unterversorgung mit Vitamin C) entspricht.
Der stärkste Zusammenhang bestand zwischen dem Vitamin C und der fettfreien Masse. Zwischen Vitamin C und dem C-reaktiven Protein (Entzündungsmarker) wurde kein Zusammenhang festgestellt, obwohl die Wissenschaftler dies erwartet hatten.
Zusammen mit anderen Beobachtungen deutet dies darauf hin, dass Diabetiker einen Vitamin-C-Bedarf haben, der anderthalb Mal höher ist als der von gesunden Menschen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.